Ob traditioneller Jahrmarkt, modernes Street-Food-Festival oder regionaler Wochenmarkt – mobile Gastronomiekonzepte boomen. Mitten im Geschehen sind sie schnell, flexibel, kreativ und häufig ein echtes kulinarisches Highlight. Doch wo viele Menschen essen und trinken, fällt auch viel Müll an – und genau da beginnt die Herausforderung: Wie kann Street Food nachhaltiger werden?
Die Antwort liegt in klugen Konzepten, durchdachten Verpackungslösungen und einem wachsenden Umweltbewusstsein bei Betrieben wie Gästen. In diesem Beitrag zeigen wir, warum Nachhaltigkeit bei mobilen Verkaufsständen immer wichtiger wird, welche praktischen Maßnahmen Du umsetzen kannst und schließlich, warum es sich auch wirtschaftlich lohnt, auf umweltfreundliche Verpackungen wie Spitztüten umzusteigen.
Warum Nachhaltigkeit gerade bei Street Food wichtig ist
Die Gastronomie auf Jahrmärkten, Straßenfesten oder Food-Festivals ist geprägt von Einweglösungen: Becher, Schalen, Spieße, Besteck – alles soll schnell, günstig und praktisch sein. Genau das führt zu einem riesigen Problem: Berge an Verpackungsmüll, oft aus Plastik oder Verbundstoffen, die kaum recycelbar sind. In Deutschland fallen alleine im Take-Away-Bereich Unmengen an Verpackungsmüll an – ein erheblicher Teil davon bei Events und Märkten. Aus diesem Grund ist es gerade im Street-Food-Bereich so wichtig, zu handeln und aktiv dem Verpackungsmüll zu begegnen. Die drei größten Herausforderungen dabei sind:
- Etablierte Einwegverpackungen aus Kunststoff, die schlecht recycelbar sind
- Fehlende Rücknahmesysteme und Mülltrennung auf Events
- Klimabelastung durch Produktion und Transport der Verpackungen
Die gute Nachricht: Es gibt längst nachhaltige Alternativen. Und immer mehr Street-Food-Betreiberinnen und -Betreiber gehen mit gutem Beispiel voran.
9 konkrete Tipps, wie Street-Food-Stände nachhaltiger werden können
Hier sind 9 Maßnahmen, die sich relativ leicht umsetzen lassen – ohne auf Wirtschaftlichkeit oder Kundenzufriedenheit verzichten zu müssen:
1. Umweltfreundliche Verpackungen verwenden
Setze auf biobasierte, kompostierbare oder recycelbare Verpackungen, etwa aus Zuckerrohr, Papier, Palmblatt oder Bio-Kunststoff (PLA). So reduzierst Du einfach Plastikmüll und verbesserst Deine Umweltbilanz.
2. Mehrweg ermöglichen
Biete Deinen Kundinnen und Kunden Mehrwegbecher und Mehrwegboxen gegen Pfand an oder arbeite mit Mehrwegsystem-Anbietern zusammen. Kommuniziere klar, dass das Mitbringen und Befüllen eigener Behälter willkommen ist.
3. Mülltrennung unterstützen
Stelle getrennte Mülleimer an Deinem Stand bereit – am besten mit Piktogrammen und klaren Hinweisen. Kläre Dein Team darüber auf, wie Müll richtig entsorgt wird.
4. Regional und saisonal einkaufen
Nutze regionale Lieferanten und saisonale Zutaten. So reduzierst Du Transportwege, unterstützt lokale Produzentinnen und Produzenten und bietest eine frische, authentische Qualität.
5. Energiequellen hinterfragen
Setze – wo möglich – auf stromsparende Geräte, LED-Beleuchtung oder sogar mobile Solarpanels. Auch kleinere Maßnahmen wie Thermoboxen zur Warmhaltung statt permanent zugeführter Hitze können je nach Situation genutzt werden und viel bewirken.
6. Portionsgrößen anpassen
Vermeide Übermengen, die am Ende im Müll landen. Biete lieber kleine Portionen mit Nachschlagsoptionen oder möglicherweise Refill an. Das spart Rohstoffe und senkt gleichzeitig Kosten.
7. Weniger Fleisch, mehr Vielfalt
Biete auch vegetarische oder vegane Alternativen an – das spricht nicht nur eine größere Zielgruppe an, sondern ist auch ökologisch sinnvoll. Die CO2-Bilanz pflanzlicher Speisen ist deutlich besser als die von Fleischgerichten.
8. Resteverwertung & Foodsharing
Wenn Du nach dem Event Reste hast, biete sie vergünstigt an oder gib sie an Initiativen oder lokale Foodsharer weiter. Auch so landet weniger Essen im Müll.
9. Nachhaltigkeit kommunizieren
Sprich offen über Deine Maßnahmen – ob auf der Menükarte, am Stand oder auf Social Media. Viele Gäste achten auf Umweltbewusstsein und honorieren Dein Engagement mit Treue.
Spitztüten – klein, aber wirkungsvoll
Ein besonders einfaches, aber effektives Beispiel für mehr Nachhaltigkeit sind umweltfreundliche Spitztüten. Sie ersetzen herkömmliche Plastik- oder Schaumstoffschalen bei vielen Snacks wie:
- gebrannte Mandeln
- Zuckerwatte
- Pommes
- Churros
- Popcorn
- Crêpe-Röllchen
- Fingerfood-Spieße
Spitztüten aus Recyclingpapier oder zertifiziertem Kraftpapier lassen sich platzsparend lagern, individuell bedrucken und sie sind vollständig recycelbar oder gar kompostierbar – je nach Material. Die Vorteile auf einen Blick:
- plastikfrei & umweltfreundlich
- vielseitig einsetzbar
- kostengünstig in der Anschaffung
- optisch ansprechend – ideal für den nostalgischen Jahrmarkt-Look
- leicht mit Logo oder Motiv bedruckbar
Neutrale oder individuell bedruckte Spitztüten eignen sich perfekt für Süßwaren- und Snackstände, die nachhaltig punkten möchten.
Kleine Umstellungen, große Wirkung: Nachhaltigkeit lohnt sich
„Nachhaltig handeln… lohnt sich das wirklich?“ Diese Frage stellen sich viele Gastronominnen und Gastronomen. Die Antwort lautet: Ja! Nachhaltigkeit bietet viele Vorteile. Und das nicht nur aus Umweltgründen, denn auch betriebliche Vorteile ergeben sich aus nachhaltigen Handlungen:
- Bessere Außenwirkung: Gäste schätzen Betriebe mit Umweltbewusstsein
- Wettbewerbsvorteil: Nachhaltigkeit kann ein Alleinstellungsmerkmal sein
- Kostenersparnis: Weniger Müll = geringere Entsorgungskosten
- Rechtssicherheit: Nachhaltige Verpackungen erfüllen die gesetzlichen Anforderungen
- Kooperationsmöglichkeiten: Viele Events bevorzugen Kooperationen mit umweltfreundlichen Anbietern
Wer als mobile Gastronomin oder mobiler Gastronom zukunftsfähig aufgestellt sein will, sollte jetzt handeln: Umweltfreundliche Verpackungen einsetzen, Abfall reduzieren, Energie sparen und Verantwortung zeigen. Jede Entscheidung zählt! Und das Beste: Viele der umweltfreundlichen Lösungen und Handlungen sind inzwischen nicht nur rechtlich notwendig, sondern auch wirtschaftlich attraktiv und von den Gästen ausdrücklich gewünscht. Mache Dein Angebot nicht nur lecker, sondern auch nachhaltig – für Dich, Deine Kunden und die Umwelt.