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Technologischer Fortschritt in der Presse: Wie alte Zeitschriften die Zukunft vorhersagten

Alte Zeitschriften spielen eine wichtige Rolle in der Darstellung des technologischen Fortschritts und beeinflussen damit den öffentlichen Diskurs über Technologie und die Meinungsbildung, die in demokratischen Gesellschaften entscheidend ist.

Innovationen müssen die Aufmerksamkeit der Bevölkerung erregen, um erfolgreich zu sein. Die in alten Zeitschriften festgehaltenen Berichterstattungen tragen wesentlich zur Akzeptanz oder Ablehnung neuer Technologien bei und formen somit die öffentliche Meinung. Als mächtiges Instrument der Informationsvermittlung können alte Zeitschriften die Aufnahme und Nutzung neuer Technologien entscheidend beeinflussen, indem sie Entwicklungen entweder fördern oder behindern. Arthur Schopenhauer beschrieb die öffentliche Meinung treffend als „die Ansicht, der es an Einsicht mangelt“, was die Bedeutung einer fundierten Berichterstattung, wie sie in alten Zeitschriften zu finden ist, unterstreicht.

2. Historische Perspektive auf Technologie in alten Zeitschriften

Heute existieren ungefähr 320 Tageszeitungen in Deutschland. Die allererste Zeitung, die „Einkommende Zeitung“, wurde 1660 in Leipzig von Timotheus Ritzsch herausgegeben.

Die Zeitung berichtete über politische Ereignisse in ungeordneter Form, es gab noch keinen Lokalteil oder anderen Rubriken. Im 17. und 18. Jahrhundert erweiterte sich die Zeitungslandschaft beträchtlich. Zur Jahrhundertwende entstand durch die freie Presse und industrielle Druckmethoden, die niedrige Preise der Zeitungen ermöglichten, die Massenpresse. Durch die eingeführte Schulpflicht konnten immer mehr Bürger lesen. Im Jahr 1915 erreichte die Zahl der eigenständigen Tageszeitungen fast 4000 Titel, die Auflage lag bei 35.000. Der Erste Weltkrieg war gleichzeitig der erste Krieg, der auch mit den Mitteln der modernen Massenmedien ausgefochten wurde. Dazu gehörte die Berichterstattung über neue Technologien im Transportwesen, der Kampfführung und der Kriegsführung. Es wurden erstmals Eisenbahnen, Panzer, Giftgas und zur Kommunikation Funkgeräte im großen Stil für einen Krieg benutzt.

3. Treffsichere und fehlgeleitete technologische Prognosen der Vergangenheit

Neben treffsicheren, technologischen Prognosen wird das Potenzial von Erfindungen und Entwicklungen häufig unter- oder überschätzt.

Der römische Senator Sectus Iulius Frontinus soll im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung behauptet haben, dass alles erfunden sei und es keinen Raum mehr für Verbesserungen. Die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende zeigten das Gegenteil.

Der Beginn der Industrialisierung wurde mit Skepsis betrachtet, ihren bahnbrechenden Erneuerungen wurde keine Zukunft vorausgesagt. Die mit Dampfkraft betriebenen Fahrzeuge und Maschinen wurden als gefährlich betrachtet, es wurde angenommen, dass die Passagiere in den Eisenbahnen an Atemnot sterben würden.

Von der Elektrizität wurde vermutet, dass sie nach der Weltausstellung in Paris in Vergessenheit gerät.

Das Automobil wurde als Spielzeug und Modeerscheinung betrachtet. Der Präsident der Michigan Savings Bank C. T. Bridgman empfahl dem Anwalt von Henry Ford, kein Geld in dessen Autofirma zu investieren.

Thomas Watson, dem Chef der Firma IBM wurde 1943 die Bemerkung zugeschrieben, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt. Die heutige Verwendung von Heimcomputern widerspricht dieser angenommenen Entwicklung.

Der Vater des Handys, Marty Cooper glaubte nicht, dass Mobiltelefone das Festnetz ersetzen würden, heute ist erwiesen, dass er sich geirrt hat.

Auch die rasante Entwicklung des Internets und die damit verbunden neuen Technologien waren 1980 noch nicht vorhersehbar.

4. Lektionen für heutige Technologieunternehmen und -entwickler

Technologieunternehmen sind Unternehmen, die innovative Produkte vertreiben, die zur Spitzentechnologie oder Elektronik gehören. Die genutzten technischen Verfahren sind häufig noch nicht vollständig entwickelt, daraus ergibt sich ein hohes Risiko für die Unternehmen aber Zukunftstechnologien können neue, lukrative Geschäftsfelder darstellen. Unternehmen und Entwickler müssen Technologiepotentiale erkennen, um endogene Stärken weiterzuentwickeln.

5. Die Zukunft der Technologie: Einflüsse aus der Vergangenheit verstehen.

Technologien entwickeln sich heutzutage so rasant wie nie. Einige von ihnen haben das Potenzial, unsere Gesellschaft umfassend zu verändern.

Prognosen sind im Bereich der Technologie schwierig und generell stellen sich viele Vorhersagen für die technische oder sonstige Zukunft im späteren Rückblick meist als nicht zutreffend heraus. Dennoch sind einige Entwicklungen vorhersehbar. Eine Tatsache ist, dass neue Entwicklungen meistens zuerst kritisch betrachtet werden, es wird ihnen kein besonderes Potenzial zugebilligt. Die tatsächliche Entwicklung kann jedoch völlig anders als vermutet verlaufen. Stichworte sind künstliche Intelligenz, Nanotechnologie, Kernfusion (hocheffiziente Energiegewinnung), Virtual Reality, 5G, Blockchain, Quantentechnologie und in der Medizin Gentechnik und neue Immuntherapien zur Heilung von Krankheiten.